Tour durch den Hamburger Hafen

Schiff Icon Nicht nur für Touristen, sondern auch für viele Hamburger ist der Hafen ein Highlight. Die Elbe, Fleete, Hafenbecken, Schiffe aller Größen, Kräne, Terminals und vieles mehr begeistern immer wieder. Ein Greet am Hafen ist eine Führung der besonderen Art.
Seit Jahrhunderten ist Hamburg der größte Seehafen Deutschlands und damit sein Tor zur Welt. In Europa steht er an dritter Stelle nach Rotterdam und Antwerpen. Nach Duisburg ist er auch der zweitgrößte Binnenhafen Deutschlands. Ohne den Hafen wäre der Aufstieg Hamburgs zur bedeutenden Welthandelsstadt nicht möglich gewesen. So gut wie jedes Handy oder Bekleidungsstück, das in Deutschland gekauft wird, ist mit Containerschiffen ins Land gekommen. 75 % aller in Deutschland gegessenen Bananen sind über den Hamburger Hafen importiert worden. Auch dreiviertel des nach Deutschland importierten Rohkaffees wird im Hamburger Hafen angelandet.
Dem Hafen ist der Wandel Hamburgs von der reinen Handelsstadt zum größten Industriestandort Deutschlands zu verdanken, weil auf dem kurzen Weg vom Hafen zur Fabrik der teure Landtransport entfällt.
Apropos billiger Seetransport: Die Schiffstransportkosten eines Handys von China nach Hamburg betragen ca. einen Eurocent.

Engagierte und herzliche Willkommenstour

Manfred und Eckart gaben uns nach unserer Ankunft in Hamburg einen ersten Einblick in den Hafen-Distrikt. Wir durften die sehr geschätzte Tour selbst mitbestimmen und wurden kundig, ohne Zeitdruck...

Durch den Alten Elbtunnel in den Hamburger Hafen

Unser Greeter Peter hat uns überpünktlich am ausgemachten Treffpunkt empfangen. Dafür hatten wir vorab schon den ersten Tipp erhalten, um kostenlos in Hafennähe parken zu können. Mit dem Fahrrad...

Es waren superschöne Stunden!

Hartmut hat sich perfekt um uns gekümmert. Das Kontorviertel, die Speicherstadt und die Elbphilharmonie waren unser Wunsch. Dabei hat sich Hartmut viel einfallen lassen, was uns auch begeistern...

Ein großartiges Erlebnis – Hamburg und sein Hafen

Wir hatten zu Rad eine super Zeit mit unserem Greeter Thomas. Angefangen mit tollen Tipps beim Ausleihen der Stadträder bis hin zu vielen Insiderinfos rund um den Hafen Hamburg. Es wurde ein sehr...

St. Pauli, Hafen und Speicherstadt

Wir haben zu fünft mit unseren zwei Greetern Silke und Ulli eine großartige Tour von unserem Hotel in St. Pauli aus über den Hafen und durch die Speicherstadt gemacht. Die Beiden haben sich sehr...

Ganz persönliche Entdeckungsreise mit den Hamburg Greetern

Hafengeburtstag

Der erste Hamburger Hafen lag nicht an der Elbe, sondern am Zusammenfluss von Alster und Bille, zwei Nebenflüssen der Elbe. Die dortige Siedlung hieß „Hammaburg“.

Wann genau Hamburg gegründet wurde, weiß man bis heute nicht. Wir feiern deshalb kein Stadtjubiläum, sondern den „Hafengeburtstag“: immer am 7. Mai (wegen Corona leider nicht in 2020 und 2021). Grundlage ist eine Urkunde, datiert vom 7.Mai 1189 in Neuburg an der Donau.

Darin sichert Kaiser Friedrich Barbarossa in einem „Freibrief“ den Hamburgern, vertreten durch ihren damaligen Landesherrn Graf Adolf III. von Schauenburg und Holstein, etliche Privilegien zu, so z.B. die Zollfreiheit auf der Elbe abwärts bis zur Nordsee. Im Umkreis von 2 Meilen (etwa 15 Kilometer) durften keine Burgen gebaut werden, Fischereirechte in der Elbe wurden zugesichert und sogenannte „Stapelrechte“ gewährt. Und die Hamburger wurden von Kriegsdiensten für den Kaiser freigestellt.

Das Dumme daran war nur, dass die Urkunde dem Grafen auf dem Rückweg vom Treffen mit dem Kaiser abhandengekommen ist. Aber natürlich glaubten die Hamburger den Informationen ihres Landesherren … aber sicherheitshalber stellten sich die Hamburger den Freibrief angeblich ca. 60 Jahre später noch einmal selbst aus. Möglicherweise sind einige der Privilegien dann zufällig zusätzlich in die Urkunde hineingeraten. Wer will schon das Gegenteil beweisen?

Warum war das so wichtig? Zwischen der Elbmündung in der Nordsee und dem Hamburger Hafen liegt die Stadt Stade. Stade hatte damals natürlich auch einen Hafen und im Jahr 1259(!!!) vom Bremer Erzbischof das so wichtige „Stapelrecht“ erhalten.

Damit durfte Stade alle auf der Elbe fahrenden Schiffe abfangen. Die Kapitäne mussten ihre Schiffe entladen und im Hafen von Stade „aufgestapelt“ (das für einen damaligen Hafen so wichtige „Stapelrecht“) zum Verkauf anbieten. Außerdem durfte Stade Zoll verlangen – alles das, was Hamburg auch wollte und womit es durch die gefälschte und vordatierte(!) Urkunde das „Recht“ bekam. Ohne diese gut organisierte Urkundenfälschung würde nicht nur der „König der Löwen“ heute vermutlich in der „Hansestadt Stade“ sein Gebrüll erklingen lassen …

Für den Hamburger Hafen war das selbstverständlich existenzgefährdend. Wir feiern also den Hafengeburtstag aufgrund eines gefälschten Dokuments, das im Hamburger Staatsarchiv aufbewahrt wird …

Vom Segelschiff zum Dampfschiff

Je größer die Segelschiffe wurden, desto mehr verlagerte sich der Hafen zur Elbe hin. War die Hanse als mächtiger Städtebund zunächst eher auf die Ostsee ausgerichtet und Lübeck die wichtigste Hansestadt, so wurde der Handel über die Nordsee, insbesondere nach Bergen, London und Brügge immer wichtiger, und insbesondere mit der Entdeckung Amerikas auch der Überseehandel.

Dicht gedrängt lagen die Segelschiffe vor Anker oder an Duckdalben dort, wo sich der Binnenhafen befindet, und in der Elbe zwischen Elbphilharmonie und U-Bahnhof Baumwall. Entladen wurden sie mit eigenem Ladegeschirr in kleine Schuten, die die Waren dann an Land brachten. Dort standen Kräne, um wiederum die Schuten zu entladen. Ein Kran aus dieser Zeit steht noch am Zollkanal dort, wo das Nikolaifleet einmündet.

Als im 19. Jahrhundert immer mehr Dampfschiffe den Segelschiffen Konkurrenz machten und diese Schiffe auch mehr Ladung aufnehmen konnten, wurden im Gebiet der heutigen HafenCity fünf Hafenbecken gebaut. Der erste richtige Kaihafen war der 1866 fertiggestellte Sandtorhafen. Große Kräne entluden nun die Schiffe, die direkt am Kai festmachten.

Am Kai gab es Eisenbahn- und Straßenanschluss zum Weitertransport und Schuppen zum Einlagern der Ware. Bis in die Achtzigerjahre des zwanzigsten Jahrhunderts wurde der Sandtorhafen noch genutzt, bis er für die meisten Schiffe zu klein geworden war. Jetzt ist er zu einem Museumshafen geworden.

Die Schuppen und Eisenbahngleise sind verschwunden, die alten Kaimauern und einige restaurierte Kräne sind erhalten. Sehenswert sind u.a. die „Seute Deern“, ein Passagierschiff, das früher von Cuxhaven nach Helgoland fuhr, und ein ehemaliger Schwimmkran, der heute Hamburgs kleinstes Hotel beherbergt. Von der Elbphilharmonie hat man einen guten Blick auf dieses Hafenbecken.

Auf Du und Du mit den großen Pötten

Den Hafen kann man zu Fuß oder mit dem Fahrrad an Land und erst recht mit dem Schiff auf dem Wasser entdecken. Neben den alten Hafenbecken im Bereich der HafenCity ist die Speicherstadt (Link) ein Muss.

Weiter elbabwärts folgt der City-Sportboothafen mit Segel- und Motoryachten aller Art. Zum Einkehren liegt dort auch das alte englische Feuerschiff LV13. Weiter geht es an den Landungsbrücken und dem St. Pauli Fischmarkt vorbei zum Elbuferwanderweg.

Die Erkundung des Hafens per Schiff führt noch dichter an die vielen verschiedenen Schiffe und Hafenanlagen heran. Für die nachts beleuchtete Speicherstadt bietet sich eine Barkassenfahrt bei Dunkelheit an. Von der Elbphilharmonie bis zu den Landungsbrücken fährt die Linie 72 der HADAG. Ab Landungsbrücken verkehrt die Linie 62 bis Finkenwerder, und ab dort kann man mit der Linie 64 bis Teufelsbrück fahren.

Alle Fähren der HADAG sind mit den Tickets des HVV zu nutzen! Bei diesen Fährfahrten kommt man an Hafenbecken mit riesigen Containerschiffen, an Museumshäfen, den Liegenplätzen der Hafenschlepper, am „alten Schweden“ (einem 218 Tonnen schweren Findling aus der Eiszeit), der Nautischen Zentrale, der Lotsenstation und den Elbstränden vorbei. Am nördlichen Elbhang sind zahlreiche Villen zu sehen.

Eine ganz besondere Begegnung gibt es gelegentlich auf der Elbe bei Finkenwerder. Dort befindet sich der Werksflughafen von Airbus. Von Nordosten landen täglich aus Toulouse kommend ein bis zwei „Belugas“, die weltgrößten Transportflugzeuge. Im Frachtraum befinden sich französische Flugzeugteile der Serien Airbus A318, A319, A321 und auch Teile der A320, die in Hamburg endmontiert und an Kunden ausgeliefert werden.

Wenn aber gerade ein großes Containerschiff die Einflugschneise passiert, könnte es zu einem Unfall kommen. Tatsächlich haben die Schiffe Vorrang und die Flugzeuge müssen dann durchstarten.

Museumsschiffe

Nicht nur im Sandtorhafen an der Elbphilharmonie gibt es zahlreiche Museumsschiffe zu entdecken:

  • Im Internationalen Maritimen Museum in der HafenCity werden mehr als 55.000 Schiffsmodelle gezeigt.
  • Im und beim Schuppen 50 wird Hafengeschichte durch das Hafenmuseum lebendig. Hier sieht man, wie Schiffe früher be- und entladen wurden. Und hier liegen auch etliche Museumsschiffe: Der alte Stückgutfrachter „Bleichen“ bietet im Sommer Mitfahrgelegenheit an. Das Prunkstück ist die Peking. Seit September 2020 liegt sie beim Hafenmuseum und wird ab 2021 zu besichtigen sein. Sie ist eines der letzten vier erhaltenen Viermaster der Laeisz-Reederei. Das Schiff rottete jahrelang in New York vor sich hin und konnte kurz vor der Verschrottung gerettet werden. Jetzt erstrahlt sie in neuem Glanz.
  • Auch die „Cap San Diego“ an der Überseebrücke ist einen Besuch wert. Mit 7.700 Bruttoregistertonnen ist sie das weltweit größte noch fahrende Museumsschiff.
  • An den Landungsbrücken liegt die über 100 Jahre alte „Rickmer Rickmers“, ein Dreimaster.
  • Etwas elbabwärts am Anleger Neumühlen sind im Museumshafen Övelgönne eine Vielzahl von alten Fischkuttern, Schwimmkränen und Arbeitsbooten zu besichtigen. Sehenswert ist insbesondere auch der Eisbrecher „Stettin“, und einkehren kann man auf der „Bergedorf“, einer alten Hafenfähre der HADAG.

Alles über "Greets"

  • Dauer: zwei bis drei Stunden und absolut kostenlos
  • Max. 6 Leute, keine Kombination verschiedener Gruppen
  • Treffpunkt und genaue Route: nach Vereinbarung von Gast und Greeter*in
  • Anfragen: bitte spätestens zwei Wochen vor dem Wunschtermin
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