Kontorhausviertel Hamburg Rundgang

Elbphilharmonie Icon Zusammen mit der Speicherstadt ist das Kontorhausviertel seit 2015 UNESCO-Weltkulturerbe.

Es entstand ab ca. 1912 dort, wo vorher in einem der berüchtigten „Gängeviertel“ Tausende von Menschen in armseligen Verhältnissen lebten. Hier wurde ein ganzes Quartier von Mietbürohäusern errichtet – eine eindrucksvolle und weltweit einmalige Ansammlung von Klinkerbauten mit wunderschönen Gestaltungselementen.

Auch heute noch fasziniert beim Rundgang durch das Kontorhausviertel Hamburg   die Atmosphäre, die durch diese Architektur entsteht, und kleine Geschäfte, Cafés und Restaurants laden zum Verweilen ein.

Eine schöne Erfahrung

Hartmut und seine Begleitung haben uns durch das Kontorhausviertel und die Speicherstadt geführt und uns dabei interessante Infos gegeben. Durch sie haben wir die herrliche Grünanlage "Am Lohsepark"...

Chilehaus, Sprinkenhof und so viel mehr…

…es war nett. Ok, wie toll es wirklich war, kann man nur erahnen, wenn man weiß, wie eine Schwäbin und ein Schweizer das meinen. Ich übersetze: Unser dreitägiger Aufenthalt wäre nicht halb so schön...

Backsteinbauten und beeindruckende Treppenhäuser

Toller, interessanter, informativer und lustiger Greet durch die Speicherstadt, das Kontorhausviertel und die Deichstrasse mit unseren beiden Greetern Silke und Ulli. Es hat uns sehr gut gefallen...

Kontorhausviertel und Speicherstadt: nicht umsonst UNESCO Weltkulturerbe

Mit Freude hat Karsten uns "seine" Stadt Hamburg gezeigt und uns für diese Stadt begeistert. Er hat uns durch Teile der Altstadt und durch das Kontorhausviertel geführt. Im Anschluss schlenderten...

Hamburg neu entdeckt

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Unterwegs in der Hamburger Altstadt

Das Hamburger Kontorhaus

Vom Kaufmannshaus zum Kontorhaus
Bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts vereinte das Hamburger Bürgerhaus drei Funktionen. Der Kaufmann wohnte darin, lagerte seine Waren dort und führte von dort aus auch seine Geschäfte. Später zogen die wohlhabenden Kaufleute an Alster und Elbe, die Waren wurden in der Speicherstadt gelagert und für die immer komplexer werdenden Bürotätigkeiten wurden eigene Häuser gebaut. Ab den 1880er Jahren entstand so das Kontorhaus.

Für die Mieter nur das Beste
Modernste Einrichtungen wie Paternoster, Zentralheizung, Telefonanschluss, verbunden mit repräsentativen Eingangsbereichen, waren für Mieter attraktiv. Da nur die Außenwände tragende Funktionen haben, wurden flexible Grundrisse ermöglicht. Typisch war, dass Schifffahrts- oder Außenhandelsfirmen das Kontorhaus für sich erbauen ließen, und Firmen, mit denen diese zusammenarbeiteten, als Mieter einzogen. Kurze Wege waren von Vorteil in einer Zeit, in der noch viele Dokumente im Original und nicht per Mail transportiert wurden.

Früher Bürohaus – heute Sehenswürdigkeit
Heute sind noch gut 240 Kontorhäuser erhalten, sie befinden sich in der gesamten Hamburger Innenstadt. Hinter mancher Tür verbergen sich imposante Eingangsbereiche und Treppenhäuser – manchmal fährt sogar noch ein Paternoster. Nur beim Rundgang durch das  Kontorhausviertel Hamburg empfindet man  jedoch die Einmaligkeit dieses Ensembles des Backsteinexpressionismus, das auch international seinesgleichen sucht.

Domplatz und Hamburgs Anfänge

Die Burg, der Dom, die Schule
Hier auf dieser erhöhten Stelle lag an einer alten Handelsroute die Keimzelle Hamburgs, die Hammaburg. Vor etwa 1.200 Jahren passte die Stadt noch auf diesen Platz, kaum vorstellbar. Man war vor Hochwasser geschützt und konnte sehen, wer sich der Siedlung näherte.

Mehrfach wurde die Stadt niedergebrannt und wiederaufgebaut. Die Plastikquader, die man heute auf dem Platz sieht, stellen die Pfeiler des im Mittelalter erbauten Mariendoms dar. Der Dom wurde 1805 abgerissen und auf dem Platz entstand danach das imposante Gebäude des Johanneums, einer Hamburger Gelehrtenschule. Nach dessen Zerstörung im zweiten Weltkrieg wurden auf dem Platz archäologische Ausgrabungen vorgenommen, aber erst kürzlich fand man die endgültigen Beweise dafür, dass sich hier die Keimzelle Hamburgs befand.

Rund um den Domplatz heute
Schaut man sich beim Rundgang durch das Kontorhausviertel heute am Domplatz um, fällt zuerst die Petrikirche ins Auge, die älteste der fünf Hauptkirchen Hamburgs. Im Untergeschoss eines Bürogebäudes weiter rechts kann man Ausgrabungen aus dem 12. Jahrhundert sehen und inmitten der alten Mauerreste ein Eis genießen oder einen Kaffee trinken, denn der Zugang führt durch den Eisladen im Erdgeschoss. Gegenüber steht das Gebäude der ZEIT, in dem Helmut Schmidt als Herausgeber bis zu seinem Tod sein Büro hatte. Ganz in der Nähe, im Kattrepel 10, informiert im Pressehaus die sehenswerte Ausstellung „Schmidt! Demokratie leben“ über den Hamburger Politiker.

Ziegel, Backstein, Klinker

Der Backstein prägt Hamburgs Gesicht
Ab den 1890er Jahren setzte sich die Backsteinfassade durch, ein Material, das die Hansestadt bis heute prägt. Nicht nur die unterschiedliche Farbe der verwendeten Steine lässt jedes Haus anders erscheinen, die Architekten bedienten sich auch verschiedener Gestaltungsmuster, um die Häuser bis heute zu echten Hinguckern zu machen. So wurden Ziegel um 45 Grad gedreht wie beim Chilehaus oder vergoldet wie beim Sprinkenhof. Viele Häuser wurden mit Skulpturen versehen, manche zeigen Berufe der damaligen Zeit. Andere Häuser tragen symbolträchtige Keramikelemente als Schmuck, als Einzelstücke oder auf der gesamten Fassade angebracht. Da ist der Andenvogel an der Fassade des Chilehauses oder die Terrakotta-Reliefs am Sprinkenhof, die Symbole aus Handel und Handwerk zeigen.

Klinker klingen
Klinker ist eine besondere Art des Ziegelsteins. Ziegel, die bei besonders hohen Temperaturen gebrannt werden, klingen, wenn man sie aneinanderschlägt. Daraus leitet sich der Begriff Klinker ab. Durch die Zugabe verschiedener Materialien lässt sich die Farbe beeinflussen. Nicht alle Klinker sind glatt und eben. Die Unebenheit der Klinker des Chilehauses gibt dessen Fassade einen einmaligen Ausdruck. Dabei hatte der Bauherr versehentlich Ausschussware eingekauft. Aus heutiger Sicht ein Glücksfall.

Gängeviertel

Ein Kontorhausviertel Hamburg Rundgang informiert auch über die Geschichte des UNESCO Welterbes.

Hamburgs Slums
Vor dem Bau der Kontorhäuser lebten in diesem Viertel Menschen unter ärmlichsten Bedingungen. Hier befand sich eines der berüchtigten Hamburger Gängeviertel. Sie entstanden im 17. und 18. Jahrhundert, als die Gärten hinter den Häusern aufgrund des starken Bevölkerungswachstums immer dichter bebaut wurden. Diese Gassen („Gänge“) waren so schmal, dass vielfach kaum Licht hineinfiel und sie mit keinem Fahrzeug befahren werden konnten. Die engen und feuchten Wohnungen waren Keimzelle für Krankheiten und sie waren undurchsichtig für die Behörden. Man befürchtete, dass von ihnen politische Unruhen ausgehen könnten und sie waren kein Aushängeschild für die blühende Handelsstadt, die sich gerade mit dem Bau des Hauptbahnhofs und des Rathauses herausgeputzt hatte.

Büros statt Wohnungen
Ende des 19. Jahrhunderts begann der Abriss der Gängeviertel – das an der Stelle des heutigen Kontorhausviertels verbliebene Gebiet kam als Letztes an die Reihe. Zunächst sollten hier auch neue Wohnungen gebaut werden, aber schnell erkannte man, dass diese für die bisherige Bevölkerung zu teuer würden und sich mit Büros mehr Geld verdienen ließe. Zu Beginn der 1920er Jahre wohnten noch ca. 3.900 Menschen im heutigen Kontorhausviertel, die dann in andere, teilweise neu entstehende Stadtteile umziehen mussten.

Heute im Kontorhausviertel – nicht nur Büros

Einkaufen sehr individuell
Noch immer wohnen nur wenige Menschen im Kontorhausviertel. Dafür wirkt es allerdings sehr lebendig. Nur wenige Quartiere in der Innenstadt weisen so viele individuelle Geschäfte und gastronomische Angebote auf. Kleine, inhabergeführte Läden, teilweise mit langer Tradition laden zum Bummeln und zum Entdecken ungewöhnlicher Souvenirs ein. Eine Mütze von dort, wo schon Helmut Schmidt seine Kopfbedeckungen kaufte oder lieber einen Tee aus einem der ältesten Fachgeschäfte Hamburgs?  Auf dem Burchardplatz findet dienstags und donnerstags ein schöner Wochenmarkt statt, auch hier findet man das eine oder andere kulinarische Souvenir von lokalen Anbietern.

Essen und Trinken – für jeden etwas
Wer lieber etwas essen möchte, findet auf dem Markt, aber auch anderswo vor allem tagsüber eine große Vielfalt preisgünstiger Möglichkeiten, seinen Hunger zu stillen. Von gutbürgerlicher Hamburger Küche über authentische Pasta bis zum hippen kurdisch-türkischen Restaurant ist alles dabei. Und eine Kaffeerösterei findet man genauso wie die Cocktailbar, um den Abend einzuläuten.
Wer es lieber kulturell mag, schaut sich Ausstellungen oder Galerien an, die über das ganze Viertel verteilt liegen.

Rundgang als Entdeckungsreise

Es ist kein Geheimnis, dass sich im Kontorhausviertel viele schöne Treppenhäuser befinden. Möchte man sich diese anschauen, sollte man immer daran denken, dass es sich hier nicht um Museen, sondern um Häuser handelt, in denen Menschen ihrer Arbeit nachgehen. Wird eine Besichtigung toleriert, sollte man als Besucher darauf achten, den Betrieb nicht zu stören.

Neben den ganz bekannten Aushängeschildern des Kontorhausviertels, wie dem Chilehaus, dem Sprinkenhof oder dem Messberghof gibt es zahlreiche kleinere Häuser, die innen oder außen einen genaueren Blick verdienen.

Wikingerhof (Wiking-Haus) (Schopenstehl 22)
Hier schaut man am besten mal ins Treppenhaus und entdeckt eine ungewöhnliche, sehr schöne Holzvertäfelung mit zahlreichen Schmuckelementen.

Afrikahaus (Große Reichenstr. 27)
Die Figuren vor dem Haus und im Hof zeugen von der Geschichte der Firma Woermann und von der deutschen Kolonialzeit. Wer sich für die Baugeschichte des Hauses interessiert, geht ins rechte Treppenhaus, dort hängen Bilder aus früheren Zeiten und Baupläne.

Altstädter Hof (Altstädter Straße, Steinstraße, Mohlenhofstraße)
Die Figuren an der Fassade stellen Berufe dar. Mal mehr, mal weniger gut zu erkennen und eine Figur soll sogar den Architekten dieses Blocks zeigen. Es ist eines der wenigen Gebäude in dieser Gegend, in denen sich Wohnungen befinden.

Unser Kontorhausviertel Rundgang endet normalerweise nach zwei bis drei Stunden.

 

Alles über "Greets"

  • Dauer: zwei bis drei Stunden und absolut kostenlos
  • Max. 6 Leute, keine Kombination verschiedener Gruppen
  • Treffpunkt und genaue Route: nach Vereinbarung von Gast und Greeter*in
  • Anfragen: bitte spätestens zwei Wochen vor dem Wunschtermin
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