Tour durch das Schanzenviertel mit einem Greeter

Schanzenviertel Das Schanzenviertel, liebevoll auch Schanze genannt, ist der kleinste Stadtteil Hamburgs, gehört zum Bezirk Altona und heißt offiziell Sternschanze.
Die „Schanze“ ist ein buntes multikulturelles Szeneviertel. Ein Greet – die Führung der besonderen Art – zeigt traditionelle und trendige Geschäfte, einer Vielzahl an gastronomischen Angeboten und kulturellen Einrichtungen.
Ein Greet ist ein kostenloser Rundgang mit einer/m Hamburger*in.

Szeneviertel Sternschanze

Wir waren mit Dieter im Schanzenviertel unterwegs und waren begeistert, so viele Information zu bekommen. Bei meinem nächsten Besuch werde ich die Wege nochmal ablaufen, vor allem freue ich mich...

Die Schanze – alternativ und angesagt

Es war unser erster Greet überhaupt und er war wirklich absolut toll. Einfach alles hat gepasst, beginnend bei der Planung und Organisation bis zu der Auswahl der besonderen Orte, die unsere...

Hamburg / Schanzenviertel abseits üblicher Wege

Mit Karin hatten wir eine super nette, ausgesprochen erfahrene und angenehme Greeterin. Sie hat uns auf besondere Weise einen Einblick in den Stadtteil Schanzenviertel gegeben, in dem sie mit uns...

Grenzgänger

Wolfgang hat uns tolle Einblicke in die Schanze gegeben. Eigentlich waren wir ja Grenzgänger, da wir immer wieder zwischen Hamburg und Altona hin und her gewechselt sind. Einblicke in die...

Boutiquen und Cafés im Schanzenviertel

Unser Greeter Thomas führte uns wunschgemäß durch das Schanzenviertel, zeigte uns kleine Gassen, Hinterhöfe, größere Straßenzüge und hatte stets gute Erklärungen und zahlreiche Insider-Infos parat....

Vom Arbeiterquartier zum Szeneviertel

Vom schmuddeligen Arbeiterviertel zum Szeneviertel

Die Schanze als ehemals größtes deutsches Sanierungsgebiet ist heute von einer rasanten Gentrifizierung gekennzeichnet.
Bis in die 80-er Jahre war die Schanze ein Viertel mit renovierungsbedürftigen Häusern, Schmutz und Verwahrlosung. Die Veränderung des Viertels begann mit dem Zuzug von Studenten und Künstlern. Gleichzeitig begannen die umfangreichen Sanierungsprojekte.
In den 90-er Jahren zogen in sanierte ehemalige Fabrikgebäude kleine Start-ups ein, und die Schanze wurde zum Kultviertel für die kreative Szene. Das Viertel wurde für Hamburger und Touristen hipper und teurer.
Wir haben heute ein Gegenüber von einerseits herausgeputzten Altbauten und andererseits Graffiti-übersäte Wände und bröckelnde Fassaden; ein Nebeneinander von Kiosken und schicken Cafés. Das ist es, was die Schanze für Außenstehende so attraktiv macht, für die Alteingesessenen aber zum Problem wird. Noch findet man alteingesessene traditionelle Geschäfte und kleine trendige Designläden, aber aufgrund der steigenden Mieten schreitet der Verdrängungsprozess rasant voran.

Sternschanze: Bastion gegen Dänemark

Der Name Sternschanze leitet sich von der 1682 errichteten sternförmigen Verteidigungsanlage ab, die dem Bastionenring vorgelagert und über einen Laufgraben mit diesem verbunden war. Sie diente als Warnposten und erste Verteidigungslinie und konnte erfolgreich den dänischen Angriffen widerstehen.
Nach der Beseitigung der Wallanlagen Anfang des 19. Jahrhunderts wurde 1910 an dieser Stelle ein Wasserturm errichtet. Heute befindet sich in diesem schon von weitem sichtbaren Wasserturm das Hotel Möwenpick.
Direkt daran anschließend befindet sich der Schanzenpark, der aufgrund seines großen Angebots an Spiel- und Sportplätzen im Sommer stark frequentiert wird.
(Quelle: Wikipedia; Sternschanze varendorf)

Ein Hotel im Wasserturm

Aufgrund seiner exponierten Lage ist der Wasserturm schon von weitem zu sehen. Er wurde im Jahr 1910 fertiggestellt und diente bis in die 50-er Jahre als Reservoir für die Stadtwasserversorgung. 1961 wurde er außer Betrieb gesetzt.
Nach verschiedenen Plänen für eine Umnutzung wurde der Turm schließlich unter Protest der Anwohner, die befürchteten, den angrenzenden Park als Treffpunkt zu verlieren, an Mövenpick Hotels & Resorts Management AG verpachtet. 2007 wurde das 4-Sterne-Messehotel eröffnet, und in seinem Foyer sind noch Reste des ursprünglichen Turminneren zu finden, was eine interessante Atmosphäre erzeugt.
Der angrenzende Schanzenpark wird als Grünfläche, Spielplatz und Sportplatz genutzt und ist ein beliebter Treffpunkt nicht nur für Bewohner des Viertels.

Der Bulle neigt sein Haupt

Das Schanzenviertel war bis in die 80-er Jahre ein kaum beachtetes Wohn- und Industrieviertel.
Beim Anblick des bunten Treibens auf den Straßen, den schicken Geschäften, Cafés und Kneipen kann man sich den Gestank und den Lärm, der vor 100 Jahren hier herrschte, kaum vorstellen.
Die Sternschanze und das angrenzende Karoviertel wurden vom Zentralschlachthof, der um 1892 hier errichtet wurde, geprägt. Der Schlachthof umfasste mehrere Gebäude für die Schlachtung, Fleischverarbeitung, Gewürzfabriken usw. Der Standort am Rand des damaligen Hamburg bot sich an, denn 1864-1866 wurde die Hamburg-Altonaer Verbindungsbahn errichtet. Der Bahnhof Sternschanze wurde zum Viehbahnhof ausgebaut, bot vielen Menschen Arbeit und führte zu der Erschließung neuer Arbeiterquartiere.
Der Schlachthof hat seine Arbeit 1996 beendet, so dass nur noch Betriebe der Fleischveredlung übriggeblieben sind. Ein Teil der ehemaligen Gebäude wurde in Kultur-Veranstaltungsräume und Gastronomie umgewandelt.
Ein Spaziergang lohnt sich, denn die Umgestaltung gilt als ein Beispiel für eine gelungene Transformation einer aufgegebenen Industriefläche.
Ein Anziehungspunkt am Übergang zum Karolinenviertel ist der Flohmarkt „die Flohschanze“, der jeden Samstag zum Stöbern nach skurrilen Dingen und Schnäppchen jeder Art einlädt.
Im Sommer finden zahlreiche Stadtfeste mit künstlerischen Darbietungen jeder Art statt.

Das Schulterblatt

Wieso eigentlich Schulterblatt? – Die Straße erhielt wahrscheinlich schon Ende des 17. Jahrhunderts ihren Namen von einem Wirtshausschild: der Gastwirt hatte als Aushängeschild für sein Lokal den bemalten Schulterblattknochen eines Wals verwendet. Walfangschiffe der Altonaer Grönlandkompagnie brachten erlegte Wale und Robben mit, die vor allem zu Tran verarbeitet wurden.
Das Schulterblatt, einst eine wichtige Einkaufsstraße des Viertels ist heute zum Leidwesen der Anwohner zu einer Feiermeile bis spät in die Nacht geworden. Die touristische Inbesitznahme führte zu einem ausgedehnten und vielseitigen gastronomischen Angebot, und auf der sogenannten Piazza, die zu einer Schaumeile geworden ist, vereinnahmen zahlreiche Restaurants mit ihrem Mobiliar den Gehweg.
Hier verlief einst die Grenze zwischen Hamburg und Altona, und wenn man aufmerksam nach unten schaut, kann man den im Boden eingelassenen Grenzstein entdecken. Noch gibt es einige traditionelle Geschäfte, die versuchen dem Wandel standzuhalten.
Mit diesem Wandel des Viertels ging allerdings auch eine Politisierung vor allem aus dem links-autonomen Kreis hervor. Das Symbol des Widerstands ist die sich gegenüber der Piazza befindende „Rote Flora“.

"Rote Flora": Symbol des Widerstands

Weit über das Viertel und Hamburg hinaus bekannt ist die „Rote Flora“, heute immer noch ein Besetzungsobjekt. Die Flora war im 19. Jahrhundert ein beliebtes Tanz- und Revuetheater mit einem ausgedehnten Gartenlokal. Obwohl das Gebäude im Zweiten Weltkrieg stark zerstört wurde, diente es noch bis in die 50-er Jahre als Operettenhaus, später als Kino und zuletzt als Depot für Möbel.
Der hintere Teil des ehemaligen Ballhauses wurde bereits vor dem Zweiten Weltkrieg zu einer Garagenhalle und später zu einem Bunker umgebaut. Heute werden die Wände des Hochbunkers (auch „Kilimanschanzo“ genannt) als Kletterwand und für Streetartkünstler genutzt.
Als die Stadt in den 80-er Jahren das Grundstück an einen Investor, der den Bau eines Musical-Theaters beabsichtigte, verkaufen wollte, entstanden großangelegte Protestaktionen und Platzbesetzungen, die für eine Einstellung des Bauvorhabens sorgten. 1988 gab die Stadt die Neubaupläne an diesem Ort auf, und an der Holstenstraße wurde stattdessen ein neues Musicalgebäude, die „Neue Flora“, errichtet. Die „Flora“ wurde 1989 besetzt und zu einem links-autonomen Stadtteilzentrum, der „Roten Flora“, umfunktioniert. Sie ist auch heute noch ein Symbol des linksautonomen Widerstands.

Alles über "Greets"

  • Dauer: zwei bis drei Stunden und absolut kostenlos
  • Max. 6 Leute, keine Kombination verschiedener Gruppen
  • Treffpunkt und genaue Route: nach Vereinbarung von Gast und Greeter*in
  • Anfragen: bitte spätestens zwei Wochen vor dem Wunschtermin
  • Mehr über Greets